Entwicklung innovativer Lerneinheiten zu neuen Technologien im Werkzeugmaschinenbau Neue Technologien und Materialien sowie Veränderungen in der Arbeitsorganisation und den rechtlichen Rahmenbedingungen stellen die Facharbeit – und damit die beruflichen Qualifizierungssysteme – immer wieder vor neue Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund erhebt das ITB gemeinsam mit Kollegen aus Spanien, Italien und Belgien aktuelle („skills panorama“) und zukünftige („skills gap“) Anforderungen an Facharbeiter im Werkzeugmaschinenbau. In einem ersten Schritt wird die Formulierung eines beruflichen Handlungsfelds erwartet, dessen Inhalte innovative Entwicklungen in der Facharbeit des Werkzeugmaschinenbaus aufgreifen und zugleich einen unverkennbar prospektiven Charakter beinhalten. Im Mittelpunkt des zweiten Schritts steht die didaktische Transformation der Inhalte des Handlungsfelds in eine aus mehreren Teilaufgaben bestehende »Lern– und Arbeitsaufgabe«. Diese wird medial so gestaltet, dass sie Auszubildenden, Facharbeitern sowie weiteren interessierten Fachkräften des Werkzeugmaschinenbaus über das Internet kostenlos zur Verfügung gestellt werden kann. Im Rahmen dieses Fortbildungsangebots können die Bearbeiter ein Zertifikat erwerben, das bei erfolgreicher Bearbeitung der Lern– und Arbeitsaufgabe verliehen wird.
Neue Technologien (z. B. additive Fertigung) oder Materialien, aber auch innovative Formen der Arbeitsorganisation (z. B. Arbeit 4.0), finden häufig erst mit Verspätung Berücksichtigung in den Ordnungsmitteln – aber auch für Facharbeiter entsteht durch immer neue Entwicklungen kontinuierlich Nachqualifizierungsbedarf. Dies gilt sicher nicht nur für Deutschland, auch andere Nationen, die führend im Werkzeugmaschinenbau sind, wie Spanien und Italien, stehen vor vergleichbaren Herausforderungen.
In dem Projekt METALS wird ein kooperativer, transnational-vergleichender Ansatz zur Entwicklung von Lerneinheiten verfolgt, deren Bearbeitung dazu beitragen soll, die Lücke zwischen Qualifikation und zukünftigen Anforderungen an die Facharbeit zu schließen.
Die wesentlichen Aktivitäten im Projekt lassen sich in vier Punkten zusammenfassen:
1. Beschreibung der aktuellen Anforderungen an die gewerblich-technische Facharbeit im Sektor Werkzeugmaschinenbau.
Methode: Umfragen, Experten-Facharbeiter-Workshops (EFW)
Ausgangspunkt des Projektes ist die Erhebung dessen, was Facharbeiter im Sektor bereits können („skills panorama“). Die Ergebnisse werden in Form Beruflicher Handlungsfelder zusammengefasst; ein Abgleich dieser mit den Ordnungsmitteln einschlägiger Berufe (z. B. Industriemechaniker) erlaubt ggf. erste Vermutungen über den bestehenden oder den erst entstehenden Weiterbildungsbedarf.
2. Erhebung zukünftiger Anforderungen der Facharbeit im Sektor Werkzeugmaschinenbau
Methoden: Umfragen, Führungskräfte-Workshops (MWS)
Die Ergebnisse des ersten Schritts, die aus konkreten Beschreibungen der Beruflichen Handlungsfelder bestehen, werden Führungskräften vorgelegt. Diese sollen erwartete Entwicklungen, z. B. durch neue Fertigungsverfahren oder Materialien, gesetzliche Rahmenbedingungen, Veränderungen in der Arbeitsorganisation, innerhalb der Beruflichen Handlungsfelder ergänzen bzw. zukünftige Aufgaben bzw. Aufträge, die nicht von einem der Felder abgedeckt werden, benennen („skills gap“).
3. Entwicklung von Lerneinheiten
Die zukünftigen Anforderungen an die Facharbeit werden in Form einer „Lern- und Arbeitsaufgabe“ didaktisch aufgearbeitet und die Unterrichtsmaterialien werden sowohl analog als auch digital (open educational ressource, OER) veröffentlicht.
4. Erprobung der Lerneinheiten
Die Lerneinheiten werden von Auszubildenden bzw. Facharbeitern der drei Länder Deutschland, Italien und Spanien bearbeitet. Erfolgreiche Teilnehmer erhalten ein Zertifikat; gleichzeitig wird die Erprobung zur Evaluation genutzt: Basierend auf dem Feedback der Teilnehmer werden die Lerneinheiten weiterentwickelt.
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