VDMA schafft neue Perspektiven mit Ausbildung in Afrika
Afrika bietet viele Wachstumsmärkte, die für die globale Wirtschaft immer wichtiger werden. Die Staaten Subsahara Afrikas arbeiten intensiv daran, ihre Wirtschaft weiter zu diversifizieren. Technologien, Produkte und Ingenieurdienstleistungen des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus können dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Zudem genießen sie in Afrika einen hervorragenden Ruf. Die Nachwuchsstiftung Maschinenbau und der VDMA engagieren sich im Rahmen der Initiative Fachkräfte für Afrika, um potenzielle Maschinengeschäfte zu flankieren.
Den Kern der Initiative bilden aktuell drei berufliche Ausbildungszentren in Botswana, Kenia und Nigeria. Nach dem Vorbild der dualen Berufsausbildung bieten diese Zentren praxisorientierte, an den Bedarfen der Industrie ausgerichtete Trainings und Ausbildungen an. Die enge Kooperation mit starken lokalen Partnern ist dafür essenziell. Als regional verwurzelte Institutionen kennen diese die Kultur ihres Landes am besten, sind hervorragend vernetzt und wissen, was die lokale Wirtschaft vor Ort braucht. Der VDMA bündelt gemeinsam mit seiner Nachwuchsstiftung Maschinenbau, der VDMA Services GmbH sowie seinen Mitgliedern Know-how in Sachen Berufsausbildung. Afrikanische und deutsche Partner bringen also ihre Stärken ein, um eine praxisorientierte Berufsausbildung langfristig zu etablieren. Dieser Ansatz hat auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) überzeugt, das sich an allen drei Ausbildungsprojekten mit einer finanziellen Förderung beteiligt. Insgesamt investieren das BMZ, afrikanische Partner sowie der VDMA, seine Mitglieder und Geschäftspartner 12 Mio. Euro. Von dieser Investition profitieren die afrikanischen Länder und Deutschland gleichermaßen.
Das Aus- und Weiterbildungsprogramm in den einzelnen Ländern berücksichtigt die Erfordernisse der lokalen Wirtschaft. In Kenia konzentrieren sich die Trainingsangebote auf die Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie. Seit 2018 werden Train-the-Trainer- und Technikerkurse angeboten. Letztere richten sich an Maschinenbedienungs- und Wartungspersonal bei Lebensmittelherstellern oder Maschinenlieferanten.
In Nigeria startet das Aus- und Weiterbildungsprogramm im Laufe dieses Jahres. Es zielt vor allem darauf ab, Industriefachkräfte im Umgang mit modernen Maschinen zu befähigen, z. B. mit Werkzeugmaschinen – u.a. auch im Rahmen einer dualen Ausbildung zum Industriemechaniker. Es ist zudem geplant, die digitale Lernplattform Mobile Learning in Smart Factories (MLS) der Nachwuchsstiftung Maschinenbau einzusetzen. Auf diese Weise wird es möglich sein, Industrie-4.0-Inhalte in das Trainingsprogramm zu integrieren.
Der Einsatz dieser Lernplattform ist auch im Ausbildungszentrum in Botswana vorgesehen. Im inhaltlichen Fokus des Ausbildungsprogramms stehen hier Qualifikationen rund um Industrie 4.0. Kenntnisse in den Bereichen Steuerungstechnik und Mechatronik sind gerade im Bereich der beruflichen Bildung essenziell, um Industrie-4.0-Lösungen im praktischen Industriealltag umzusetzen.
Interessierte Unternehmen sind herzlich eingeladen, das Trainingsprogramm in den lokalen Ausbildungszentren zu nutzen. Der VDMA und seine Partner unterstützen Interessenten auch gerne bei der Organisation rund um die Trainings, z.B. in Bezug auf die Übernachtung. Weitere Möglichkeiten zur aktiven Beteiligung an der Initiative bestehen beispielsweise im Bereitstellen von Equipment, Train-the-Trainer-Angeboten vor Ort oder in Deutschland sowie von Study- und Factory-Tours für Auszubildende und Trainer. Beim Equipment handelt es sich um moderne Geräte und Maschinen aus den Bereichen elektrische Systeme, Hydraulik und Pneumatik sowie um Kühl- und Klimageräte und Werkstattausstattung. Diese Ausrüstung ist besonders wichtig, um den Praxisbezug und den dualen Aspekt der Ausbildung zu stärken.
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